Ich denke ständig an Altersheime. In Altersheime an Zimmer. In Zimmer an alte Menschen. In alte Menschen an gebrochene Herzen. In gebrochene Herzen an Erinnerungen und Wünsche. Irgendwie bin ich auch so ein alter Mensch. Die Chemo macht mich fertig. Im Kopf. Sie macht mich müde. Anfangs war ich neugierig, wie das so ist, so eine Chemo. Ich war neugierig auf die Symptome, die mit der Hand zu fassen sind. Kotzen, Gelenkschmerzen, Haarausfall. Ich glaubte, das wär's dann auch. Aber was die Chemo im Kopf macht, ist viel schlimmer und ich denke daran, dass ich nicht mehr will. Und ich bin erst bei der Hälfte. Alle anderen sagen, ich bin schon bei der Hälfte. Früher hätte ich das sicher auch so gesagt, aber das ist das schlimme an dieser Behandlung. Ich will nicht mehr - und das hätte ich über mich selbst nie geglaubt.
Ich habe einen Ordner. Es steht brustgesundheitzentrumtirol drauf. In diesem Ordner ist alles drinnen, was mein Brustkrebs ist. Ich bin aber unordentlich. Ich fülle es mit Briefen von der TGKK, Tilak, mit Prospekten über vaginale Gleitmittel auf Wasserbasis (einer der schlimmsten Nebenwirkungen: Sex ist einfach als ob ich Glassplitter eingeführt bekommen würde - trotz Gleitmittel) und einem Comicheft in dem Kinder erklärt bekommen, was Brustkrebs ist. Letztere ist das einzige, was mir gefällt. Jedes Mal, wenn ich ins Krankenhaus gehe, wird die Mappe dicker und bunter. Aus irgendwelchem Grund machen sie die Prospekte immer besonders bunt, besonders schön, als ob die ganze Krankheit Spaß machen könnte. Naja, sicher ist es keine Lösüng alles grau und schwarz zu machen. Das ist auch nicht die richtige Farbe. Es gibt einfach keine richtige Farbe für eine Krankheit.
Ich hasse Papierkram. Ich weiß nie, was wichtig ist, was nicht. Was darf ich wegschmeißen, was auf keinen Fall. Letztens habe ich wieder den falschen Pass mitgebracht. Statt Chemopass den Ambulanzpass. Der Chemopass ist blau und in ein Plastik eingehüllt. Da schreibt Dr. Salzer meine Gifte hinein. 120 mg, 572,15 mg und 600 mg. Mein Cocktail, der danach durch meine Adern rast. Wie ein verrückter Ritter schlägt er mich mit seinem Schwert von innen, so stelle ich mir meinen Cocktail vor. Rot, im Panzer, schwer, verrückt. Ich habe heute zum erstenmal in den Pass geschaut. Seit der ersten Chemo habe ich mehr Leukozythen und weniger Trombozythen. Es könnte auch sagen, ich habe mehr asjoékéaksék und weniger posdjfopjpga. Was ich definitv habe ist "keine Ahnung". Das macht mich auch ziemlich fertig.
Ich war heute mal spazieren. Hier hinter dem Haus, Richtung Klamm. Es tat mir wirklich gut. Frische Luft belebt, auch wenn man es beim losgehen überhaupt nich glaubt. Andere Spaziergänger waren mit ihren Hunden unterwegs. Alle. Wenn ich Leute mit Hunden alleine unterwegs sehe, denke ich immer daran, dass die Abendkultur vereinsamt. Die Menschen sich nur noch mit Tieren verstehen können oder überhaupt nicht mehr. Wie dieser Mann, der in Innsbruck in einer Wohnanlage gestorben ist. Nur dann fiel er anderen auf, als man seine Leiche schon im Flur riechen konnte. Schnell geht das. So zu vereinsamen. Und man brauch nicht einmal irgendwelche unmöglichen Probleme haben. Man muss nur ein bisschen blöd sein. Das Telefon nicht abheben, wenn Freunde anrufen - weil man einfach mit niemandem sprechen will (gleichzeitig will man und will man nicht). Hilfe nicht annehmen, wenn sie angeboten wird - weil man es ohnehin alleine schafft (man schafft es nicht und auch nicht zu zweit). Nicht ausgehen - weil man sparen will oder zu faul ist, sich "hübsch" anzuziehen. Und nach einer Weile bleibt man stecken und je länger man im "nihil" steckt, umso schwieriger wird es wieder herauszukommen.
Ich dachte an meine Oma, die 93 Jahre alt geworden ist. An ihre Ordner in ihrem Haus. Wie sie schon mit 80 von ihrem Sohn abhängig war, der ihren Papierkram erledigte. Alle zwei Wochen. Wenn er zu Besuch kam. Obwohl die Oma noch so klar im Kopf war. Das sagte man immer über ihr, weil sie das Radio hörte und bis zum Ende wusste, wer die aktuellen Minister im Parlament waren. Klarheit macht Angst, an Klarheit verzweifelt man, vielleicht ist es besser für einen selbst, wenn man diese Klarheit einfach verliert.
Ich habe diese Situation vor meinen Augen: Meine Oma in ihrem riesigen Zimmer, links der dicke, dunkle Holzschrank, oben ihre Ordner. Mein Vater (ihr Sohn) streckt den Arm aus, nimmt einen der schwarzen Ordner herunter, meine Großmutter pfeifft "Nein, Jostikám, den anderen - ich will erst den anderen". Mein Vater sagt nur, das hier ist viel wichtiger und Oma bleibt still, weil sie keinen Einfluss darauf hat, was mit ihren Dingen passiert, was ihr aus dem Geschäft gekauft wird, was sie zu Mittag zum Essen bekommt. Vielleicht hat sie deswegen die Hausierer geliebt, die Zigeunerinnen mit den Kissen und Decken am Rücken, die ihr durch das Fenster ihre Waren anboten und sie konnte wählen, ob sie die Daune nimmt oder die Schafwolle. Und an Weihnachten schenkte sie mir die Schafwolldecke und ich fand die Decke fabelhat und ihre Augen strahlten und sie kicherte leise und gerissen und ihr Kopf wackelte, weil sie Parkinson hatte. Mein Vater verscheuchte die Zigeunerinnen immer sehr laut. Wir kaufen nichts und schlug das Fenster zu.
ungarn meets tirol: knödel with fishsoup, pálinka with zirbenschnaps, skiing on paprika powder.
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Samstag, 6. Dezember 2014
Ordner
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Sonntag, 26. Oktober 2014
Drei Tage
Ich verstehe auch andere Dinge nicht und rege mich nicht auf, weil ich sie nicht verstehe. Warum würde ich jetzt eine Ausnahme machen? Es ist nur etwas mehr, dass ich nicht verstehe und das ich nicht beeinflussen kann. Obwohl, über letzteres, bzw. das Gegenteil, versuchen mich Freunde, Bekannte und Familie zu überzeugen. Und ich lebe mein Leben weiter, wie bisher. Einen Film, der mit anderen passiert und nicht mit mir.
Die Geschichte fängt mit einem Kratzer an. Jetzt im September, wo es einmal heiß war habe ich mich unter der Achsel gekratzt, währenddessen ich mit einem Kollegen diskutierte. Und hopp, diskutierte mein Kollege plötzlich alleine. Denn ich fühlte etwas rundes und hartes in meiner Brust und es überkam mich eine sofortige Todesangst und ich brauchte einige Minuten um mich zu fassen. Ich hatte das Gefühl in dieser Angst ist auf einmal all mein Blut in mein Gehirn und mein Herz geschoßen und fühlte eine Urpanik, wie ich sie fühle, wenn ich an das Weltall denke oder mir Sterne zu lange ansehe. Fünf Minuten später half meine Atemübung und ich konnte wieder zuhören. Mein Gesprächspartner überbrückte die Debatte alleine und bemerkte von meinem Schwächeanfall überhaupt nichts. Soviel über die zwischenmenschliche Kommunikation.
Die Medien haben mich gut trainiert. Man sollte sofort zum Arzt gehen, wenn man etwas komisches in der Brust spürt. Ich bin 27 und im Internet fand ich gleich eine beruhigende Antwort auf den Knoten: Verklumptes Fettgewebe. Unter dreißig ist Brustkrebs sehr selten. Auch meine Freunde beruhigten mich. Ich ging zur Hausärztin, da mein Frauenarzt zu der Zeit gerade auf Urlaub war, ob sie glaubt, dass das ein Knoten ist oder ich mir das nur einbilde.
Sie wärmte ihre Handflächen auf indem sie sie zueinander rieb und schaute links hinter mein Ohr, während sie mir die Brust abtastete. Sie hatte eine weiche Hand. Man sah in ihrem Gesicht nichts. Aber sie schickte mich zur Brustambulanz, denn da war wirklich ein Knoten.Und zwar sofort nächsten Tag sollte ich gehen.
Der Radiologe, ein kleiner Mann die ärztliche Version von Homer Simpson im weißen Kittel, war barsch. Ich musste ausgezogen in einem blauen Kittel warten, dann nur in Strumpfhose mit dem linken arm über meinem Kopf in einem winzigen, halbverdunkelten Raum mit einer Ultraschallmaschine zusammen liegen. Dann kam endlich Homer und hatte eine kalte Hand. Er schmierte dieses komische Gel auf meine linke Brust und fuhr mit dem Ultraschallkopf hin und her. Drückte den Knoten auf die eine Seite, auf die andere Seite und dann fest hinein. Er brabbelte verstörend. Es nervte mich unglaublich. Gesagt hat er dann nur: "Wischen sie sich ab, wir werden eine Biopsie nehmen um ganz sicher zu stellen, dass der Knoten gutartig ist." Gut. Kittel an. Ich wieder am Flur sitzend. Komisch. Sie machen nicht einmal eine Mammographie, fragte ich mich. Obwohl mir die Hausärztin alles gut erklärt hatte, damit ich mich nicht wundere, wie es so in der Brustambulanz abläuft.
"Frau Cz. kommen sie, bitte" - nach 15 Minuten kam die nette, blonde Krankenschwester lächelnd in den Warteraum. Jetzt ging ich in einen helleren Raum, aber liegen musste ich gleich. Linker Arm ganz weit nach oben. Kissen unter meinen Rücken, auf der Seite liegen, mit nacktem Oberkörper. Der Arzt ließ wieder auf sich warten. 10 Minuten lag ich so, fror und sah die Neonröhren an der Decke an. Ich redete mir ein, das alles passiert außerhalb meines Körpers. Mir kam beinahe vor, ich könnte mich von außen sehen. Komisch.
Endlich kam der Arzt, mit einer Stanze, die mich an gefüllte Puten erinnert. Mit einer solchen langen Stanze stecht man sie durch um sie von vorne bis hinten zusammen zu halten. Auch die Methode war ähnlich. Nach einer Betäubungsspritze und dem Ultraschallkopf in einer Tüte an meiner Brust kam die Stanze hinein. Der Arzt suchte den Knoten. Ich sah ihn auf dem Bildschirm. Wie eine zermatschte Bohne sah er aus. Sechsmal stach er mit der Stanze in meine Brust. Nur am Ende sah ich, wieviel ich geblutet hatte und wie lange die Stanze in Wirklichkeit war. Ich fand es interessant. Dann sagte mir die Krankenschwester, während sie meine Wunde zuband, dass ich morgen zur Befundbesprechung mit jemandem kommen sollte, den ich gerne hab. Bingo, sagte ich, denn wir hatten mit meinem langjährigen Freund besprochen, dass wir eine Pause machen, um zu sehen in welche Richtung unsere Beziehung gehen wird. Fünf Jahre miteinander durch dick und dünn und seit einer Woche kein Kontakt mehr. Bedenkzeit. Ich glaubte langsam auf den Geschmack zu kommen, was ich in Wirklichkeit will. Und dann sagt mir die Krankenschwester das was sie sagt und der einzige Mensch, den ich in diesem Moment neben mir haben will, ist er. Die Krankenschwester sagte: Sie haben doch sicher einen Freund, eine Freundin, die Mutter, die Schwester, jemand der sie begleiten kann. Ich sah in die Neonröhre und eine Träne rollte mir auf der rechten Wange hinunter. Ich fühlte mich unglaublich verlassen.
Ich rufe ihn an, er hebt nicht ab. Wir haben besprochen, dass wir nicht miteinander sprechen. Ich schreibe ihm eine SMS und am Abend sitzt er bei mir in der Küche und alles ist ein bisschen komisch, aber ich bin sehr froh und dankbar, dass er bei mir ist.
Vor der Klinik wartet schon mein Freund um 2 Uhr auf mich. Er sieht aufgeregter aus, als ich. Ich bin mir sicher alles passt mit den Befunden. Bei mir passt immer alles. Egal ob Blut oder Harn - das Labor sagt immer, alles ist perfekt. Und ich fühle mich fitter und glücklicher denn je. Weil ich die Dinge geklärt habe, weil ich mit meiner Familie, mit meinem Freund viele Gespräche über unsere Beziehungen miteinander geführt habe und ich alles sagen konnte, was mich belastete. Nüchtern und schön. Und manchmal auch schreiend und weinend. Aber letzen Endes immer nüchtern und schön und liebevoll.
Homer Simpson in Weiß huscht an uns vorbei. Er sieht immer nervös aus. Kann ich sagen, da ich ihn jetzt schon den zweiten Tag sehe. "Ganz gleich", sagt er - eher zur automatischen Tür, die ihn schluckt, als zu uns.
Dann sitzen wir in einem kleinen Raum ohne Fenster. Ein Kalender von Knorr hängt an der Wand. Kartoffelauflauf im September. Das Licht ist kalt. Neon. Wieder warten auf den Radiologen. Er kommt rein, Grüß Gott, setzt sich vor den Computer, zieht die Brille aus und dreht sich zu uns. Ich muss ihnen leider sagen, dass der Tumor bösartig ist. Punkt. Kein Kommentar. Ich sehe ihn an, ich sehe meinen Freund an. Er hat Tränen in den Augen. Auf einmal bekomme ich keine Luft. Warum ist in diesem scheiß Raum kein Fenster? Und? Frage ich? Sterbe ich gleich, kann ich gesund werden, sind sie sich sicher, ich fühle mich doch sooooo gesund. Sie sehen wie das blühende Leben aus, aber auch dann kann man Krebs haben. Sagt der Arzt. Ich will noch so vieles machen, sage ich. Denn ich denke daran, jetzt bin gleich tot, mein Roman ist nie fertiggeworden, ich war nie wirklich in Rom (habe zwei Tage vorher "La grande Bellezza" gesehen) und habe noch keine Kinder bekommen. Und ich wollte doch immer eine Oma werden. Ich beuge mich auf meine Knie. Vielleicht ist dort mehr Luft, ich komme wieder zurück und greife mir in die Haare. Der weiße Homer sitzt unbeeinflusst dort. Erklärt. Sie gehen jetzt in den zweiten Stock, blablabla. Mein Freund fließen die Tränen, ich weine nicht. Es ist einfach nur unfassbar. Dann kommt eine Krankenschwester, die uns zur Blutabnahme begleitet. Die andere Krankenschwester saugt Blut aus mir, ich werde angezapft, denke ich. Ich werde sterben und fange an zu weinen. Die Krankenschwester schaut mich überrascht an. Schlechte Nachrichten? Ich nicke und weine und lächele. Warum will ich immer tapfer bleiben? Wann hat man mir das beigebracht? Warum einfach nicht mal wütend sein und weinen? Wann, wenn nicht jetzt? Aber ich bleibe tapfer und meine Tränen laufen in mein Lächeln hinein. Mein Mund schmeckt gleichzeitig salzig und süß und trocken. Bestimmt ist es wegen den vielen Indianergeschichten, wegen Lederstrumpf, weil ich immer ein Indianer sein wollte. Flink, stark, mutig, unzerstörbar.
Der zweite Arzt war hübsch. Zum Glück war er auch nett und verständnisvoll. Er hat Augen, wie ich. Außen grün, Innen braun. Er schaute mir nicht nur ins Gesicht, er sah auch meine Angst. Er beruhigte mich. Der Knoten ist klein, sie sind jung, ihre Heilungschancen sind sehr gut. Und schon machte einen Termin. Ist ihnen der 16. September recht? Ich hatte das Gefühl, überrumpelt zu sein. Sicher, ist es mir recht. Mir ist alles recht. Gestern hatte ich noch kein Krebs. Und als ich das dachte, wusste ich das es nicht stimmte und ich doch recht hatte.
Die Entdeckung- Tag 1
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Die Medien haben mich gut trainiert. Man sollte sofort zum Arzt gehen, wenn man etwas komisches in der Brust spürt. Ich bin 27 und im Internet fand ich gleich eine beruhigende Antwort auf den Knoten: Verklumptes Fettgewebe. Unter dreißig ist Brustkrebs sehr selten. Auch meine Freunde beruhigten mich. Ich ging zur Hausärztin, da mein Frauenarzt zu der Zeit gerade auf Urlaub war, ob sie glaubt, dass das ein Knoten ist oder ich mir das nur einbilde.
Sie wärmte ihre Handflächen auf indem sie sie zueinander rieb und schaute links hinter mein Ohr, während sie mir die Brust abtastete. Sie hatte eine weiche Hand. Man sah in ihrem Gesicht nichts. Aber sie schickte mich zur Brustambulanz, denn da war wirklich ein Knoten.Und zwar sofort nächsten Tag sollte ich gehen.
Die Untersuchung - Tag 2
Ich war mittlerweile schon komplett beruhigt. Statistiken, Freunde, alles schien auf meiner Seite zu stehen. Ich sagte das ganze mit dem Knoten eigentlich nur zwei Freunde. Das half auch. Dann fragten nicht so viele, wie es mir denn ging. Die Einweisung auf die Brustambulanz nahm ich, wie eine Überreaktion, eine Art Sicherstellung, dass alles in Ordnung ist.Der Radiologe, ein kleiner Mann die ärztliche Version von Homer Simpson im weißen Kittel, war barsch. Ich musste ausgezogen in einem blauen Kittel warten, dann nur in Strumpfhose mit dem linken arm über meinem Kopf in einem winzigen, halbverdunkelten Raum mit einer Ultraschallmaschine zusammen liegen. Dann kam endlich Homer und hatte eine kalte Hand. Er schmierte dieses komische Gel auf meine linke Brust und fuhr mit dem Ultraschallkopf hin und her. Drückte den Knoten auf die eine Seite, auf die andere Seite und dann fest hinein. Er brabbelte verstörend. Es nervte mich unglaublich. Gesagt hat er dann nur: "Wischen sie sich ab, wir werden eine Biopsie nehmen um ganz sicher zu stellen, dass der Knoten gutartig ist." Gut. Kittel an. Ich wieder am Flur sitzend. Komisch. Sie machen nicht einmal eine Mammographie, fragte ich mich. Obwohl mir die Hausärztin alles gut erklärt hatte, damit ich mich nicht wundere, wie es so in der Brustambulanz abläuft.
"Frau Cz. kommen sie, bitte" - nach 15 Minuten kam die nette, blonde Krankenschwester lächelnd in den Warteraum. Jetzt ging ich in einen helleren Raum, aber liegen musste ich gleich. Linker Arm ganz weit nach oben. Kissen unter meinen Rücken, auf der Seite liegen, mit nacktem Oberkörper. Der Arzt ließ wieder auf sich warten. 10 Minuten lag ich so, fror und sah die Neonröhren an der Decke an. Ich redete mir ein, das alles passiert außerhalb meines Körpers. Mir kam beinahe vor, ich könnte mich von außen sehen. Komisch.
Endlich kam der Arzt, mit einer Stanze, die mich an gefüllte Puten erinnert. Mit einer solchen langen Stanze stecht man sie durch um sie von vorne bis hinten zusammen zu halten. Auch die Methode war ähnlich. Nach einer Betäubungsspritze und dem Ultraschallkopf in einer Tüte an meiner Brust kam die Stanze hinein. Der Arzt suchte den Knoten. Ich sah ihn auf dem Bildschirm. Wie eine zermatschte Bohne sah er aus. Sechsmal stach er mit der Stanze in meine Brust. Nur am Ende sah ich, wieviel ich geblutet hatte und wie lange die Stanze in Wirklichkeit war. Ich fand es interessant. Dann sagte mir die Krankenschwester, während sie meine Wunde zuband, dass ich morgen zur Befundbesprechung mit jemandem kommen sollte, den ich gerne hab. Bingo, sagte ich, denn wir hatten mit meinem langjährigen Freund besprochen, dass wir eine Pause machen, um zu sehen in welche Richtung unsere Beziehung gehen wird. Fünf Jahre miteinander durch dick und dünn und seit einer Woche kein Kontakt mehr. Bedenkzeit. Ich glaubte langsam auf den Geschmack zu kommen, was ich in Wirklichkeit will. Und dann sagt mir die Krankenschwester das was sie sagt und der einzige Mensch, den ich in diesem Moment neben mir haben will, ist er. Die Krankenschwester sagte: Sie haben doch sicher einen Freund, eine Freundin, die Mutter, die Schwester, jemand der sie begleiten kann. Ich sah in die Neonröhre und eine Träne rollte mir auf der rechten Wange hinunter. Ich fühlte mich unglaublich verlassen.
Ich rufe ihn an, er hebt nicht ab. Wir haben besprochen, dass wir nicht miteinander sprechen. Ich schreibe ihm eine SMS und am Abend sitzt er bei mir in der Küche und alles ist ein bisschen komisch, aber ich bin sehr froh und dankbar, dass er bei mir ist.
Der Befund - Tag 3
Ich gehe ganz normal in die Arbeit und versuche den Arzttermin zwischen zwei andere Termine zu quetschen. Es ist perfekt, denn ich mache ein Interview in der Innenstadt und danach kann ich schnell ins Krankenhaus laufen, bevor ich wieder ins Büro zurück muss.Vor der Klinik wartet schon mein Freund um 2 Uhr auf mich. Er sieht aufgeregter aus, als ich. Ich bin mir sicher alles passt mit den Befunden. Bei mir passt immer alles. Egal ob Blut oder Harn - das Labor sagt immer, alles ist perfekt. Und ich fühle mich fitter und glücklicher denn je. Weil ich die Dinge geklärt habe, weil ich mit meiner Familie, mit meinem Freund viele Gespräche über unsere Beziehungen miteinander geführt habe und ich alles sagen konnte, was mich belastete. Nüchtern und schön. Und manchmal auch schreiend und weinend. Aber letzen Endes immer nüchtern und schön und liebevoll.
Homer Simpson in Weiß huscht an uns vorbei. Er sieht immer nervös aus. Kann ich sagen, da ich ihn jetzt schon den zweiten Tag sehe. "Ganz gleich", sagt er - eher zur automatischen Tür, die ihn schluckt, als zu uns.
Dann sitzen wir in einem kleinen Raum ohne Fenster. Ein Kalender von Knorr hängt an der Wand. Kartoffelauflauf im September. Das Licht ist kalt. Neon. Wieder warten auf den Radiologen. Er kommt rein, Grüß Gott, setzt sich vor den Computer, zieht die Brille aus und dreht sich zu uns. Ich muss ihnen leider sagen, dass der Tumor bösartig ist. Punkt. Kein Kommentar. Ich sehe ihn an, ich sehe meinen Freund an. Er hat Tränen in den Augen. Auf einmal bekomme ich keine Luft. Warum ist in diesem scheiß Raum kein Fenster? Und? Frage ich? Sterbe ich gleich, kann ich gesund werden, sind sie sich sicher, ich fühle mich doch sooooo gesund. Sie sehen wie das blühende Leben aus, aber auch dann kann man Krebs haben. Sagt der Arzt. Ich will noch so vieles machen, sage ich. Denn ich denke daran, jetzt bin gleich tot, mein Roman ist nie fertiggeworden, ich war nie wirklich in Rom (habe zwei Tage vorher "La grande Bellezza" gesehen) und habe noch keine Kinder bekommen. Und ich wollte doch immer eine Oma werden. Ich beuge mich auf meine Knie. Vielleicht ist dort mehr Luft, ich komme wieder zurück und greife mir in die Haare. Der weiße Homer sitzt unbeeinflusst dort. Erklärt. Sie gehen jetzt in den zweiten Stock, blablabla. Mein Freund fließen die Tränen, ich weine nicht. Es ist einfach nur unfassbar. Dann kommt eine Krankenschwester, die uns zur Blutabnahme begleitet. Die andere Krankenschwester saugt Blut aus mir, ich werde angezapft, denke ich. Ich werde sterben und fange an zu weinen. Die Krankenschwester schaut mich überrascht an. Schlechte Nachrichten? Ich nicke und weine und lächele. Warum will ich immer tapfer bleiben? Wann hat man mir das beigebracht? Warum einfach nicht mal wütend sein und weinen? Wann, wenn nicht jetzt? Aber ich bleibe tapfer und meine Tränen laufen in mein Lächeln hinein. Mein Mund schmeckt gleichzeitig salzig und süß und trocken. Bestimmt ist es wegen den vielen Indianergeschichten, wegen Lederstrumpf, weil ich immer ein Indianer sein wollte. Flink, stark, mutig, unzerstörbar.
Der zweite Arzt war hübsch. Zum Glück war er auch nett und verständnisvoll. Er hat Augen, wie ich. Außen grün, Innen braun. Er schaute mir nicht nur ins Gesicht, er sah auch meine Angst. Er beruhigte mich. Der Knoten ist klein, sie sind jung, ihre Heilungschancen sind sehr gut. Und schon machte einen Termin. Ist ihnen der 16. September recht? Ich hatte das Gefühl, überrumpelt zu sein. Sicher, ist es mir recht. Mir ist alles recht. Gestern hatte ich noch kein Krebs. Und als ich das dachte, wusste ich das es nicht stimmte und ich doch recht hatte.
Donnerstag, 3. Oktober 2013
Mobbdachlose
Orbán macht und Orbán tut und er tut es schnell und er tut es, wie er will. Obdachlose werden ab Ende September bestraft, denn sie liegen auf öffentlichen Plätzen, wo sie niemand sehen will, wo sie niemand riechen will. Orbán ist besser als Houdini. Ein Illusionist. Er macht uns vor, dass wir alle in einer schönen, sterilen Welt leben können, in dem es keine Obdachlosen gibt und dann vllt. bald auch, dass es keine Behinderten mehr gibt und später werden vllt. auch die Dicken nicht mehr zum Stadtbild gehören. "Was für ein Glück". Und dann gibt Orbán noch 27 Millionen Euro für die Versorgung der Obdachlosen aus und 1,2 Millionen Euro an Organisationen, die sich damit beschäftigen. Und es gibt mehr Übernachtungsplätze als Obdachlose, sagt auch im weiteren die Webseite der Regierung. Und die Organisationen sagen, dass das nicht so ist. Siehe auch Botschaft von Ungarn
Und dann das hier in Innsbruck, dass man nun "die Verrückte", die zwischen Inn und Tiefgarage, bzw. Kaffeeautomat im Untergeschoß, mit ihrer Ohrenlappenmütze und den abgeschnittenen Handschuhen aus dem Gebäude weist. Dass es der Uni wichtiger ist den Österreichischen Wachdienst mit Kontrollen zu beauftragen, als ein bisschen wegzuschauen und mal alternativ zu bleiben. Man erschreckt sich doch nur zum erstenmal, wenn "die Verrückte" anfängt zu schreien, danach gehört sie zum Bild. Und sie schreit ja nur am Inn. Im Gebäude habe ich sie nur murmeln hören. Aber sicher, Sicherheit ist das Erste und Kaffee trinken das Zweite, denn oft kommt mir vor, dass man als Student eh nichts anderes macht. Kaum sind Vorlesungen besser besucht als das Büffet. Und dort kann man auch schön beobachten, was jetzt so die Mode ist und sich total falsch am Ort fühlen, denn man fühlt sich auf dem Laufsteg und da gehören nunmal sicher keine Obdachlosen hin... Wie sieht das denn aus? In einer Ecke sitzt der schwarze Brillenträger mit seinem Mac und in der anderen der Obdachlose mit dem Ottakringer. Naja, das ist wie halt unsere Gesellschaft in der Realität ist und deswegen frage ich mich, warum man so stelisieren muss und ein Orbán-ähnliches Spiel vorspielen, welches es nicht gibt. Das ist doch auch irgendwie, wie Mobbing, nur an Leute die es sowieso schon miserabel genug geht... Siehe den Brief der Vizerektorin, welches jeder Student bekommen hat.
Europa ist doch einhaltlicher, wie man das so auf den ersten Blick meint...
Freitag, 27. September 2013
Nonstop einkaufen in Innsbruck
Nonstop, Geschäft, Innsbruck - ein Wiederspruch?
Tirol, bzw. Österreich, ist ein Land in dem Geschäfte zumachen, wenn jeder Zeit hätte, hineinzugehen. Ungarn ist ein Land in dem jedes Dorf ein "Nonstop" hat, in denen von kleinen Pálinkaflaschen bis frisch gebackenem Brot und Tampons alles zu kriegen ist
Und wenn man aus so einem Land kommt, in dem man sich als Konsument ganz selbstverständlich von unglaublichen Öffnungszeiten verwöhnen lässt, kommt es anfangs schon mal vor, dass man in Innsbruck mit knurrendem Magen zu Bett geht. Aber gewöhnen kann man sich an alles und was zum Beginn als unmenschlich galt, ist mittlerweile gewohnter Alltag.
Und wenn man aus so einem Land kommt, in dem man sich als Konsument ganz selbstverständlich von unglaublichen Öffnungszeiten verwöhnen lässt, kommt es anfangs schon mal vor, dass man in Innsbruck mit knurrendem Magen zu Bett geht. Aber gewöhnen kann man sich an alles und was zum Beginn als unmenschlich galt, ist mittlerweile gewohnter Alltag.
Auch, denkt man mittlerweile anders. Bisschen empatischer. Dass doch die armen Männer und Frauen nicht so lange hinter einem Pult stehen sollten, mit schwellenden Fußgelenken, und das es jedem vergönnt ist einen Feierabend zu haben, auch wenn man die Kokosmilch vergessen hat. Und jetzt ehrlich, wer braucht Kokosmilch, wenn es doch einen Milkomat gibt?
Der Milkomat

Der Milkomat ist wirklich toll. Nicht nur so ein bisschen toll. Man geht hin, schmeißt ein Euro rein, stellt die Milchkanne darunter und bekommt einen Liter Milch, wie es die Kuh von sich gegeben hat, nachdem man sie mit schwarzen Plastikschläuchen angezapft hat. Trotzdem, noch immer toll.
Einige Milkomate - z.Bsp. der in Amras in der Philippine-Welser-Straße - verkaufen sogar Eier und Joghurt, andere sogar auch Käse (das habe ich in Pinzgau, in Salzburg gesehen). Bin total von den Socken von so einer Sache. Und man kann in der dunkelsten Nacht hingehen und sich bedienen. Um drei Uhr in der früh, um zwei am Nachmittag, wann immer auch die Lust kommt sich mit Milch einen weißen Schnurrbart zu malen.
Als Studentin und Kellnerin hat man auch immer das nötige Kleingeld für die Sache. Übrigens koche ich die Milch nie auf und lass mich überraschen: Was kommt, das kommt.
Einige Milkomate - z.Bsp. der in Amras in der Philippine-Welser-Straße - verkaufen sogar Eier und Joghurt, andere sogar auch Käse (das habe ich in Pinzgau, in Salzburg gesehen). Bin total von den Socken von so einer Sache. Und man kann in der dunkelsten Nacht hingehen und sich bedienen. Um drei Uhr in der früh, um zwei am Nachmittag, wann immer auch die Lust kommt sich mit Milch einen weißen Schnurrbart zu malen.
Als Studentin und Kellnerin hat man auch immer das nötige Kleingeld für die Sache. Übrigens koche ich die Milch nie auf und lass mich überraschen: Was kommt, das kommt.
Und so viel kann man aus roher Milch machen! Vor einer Woche zum Beispiel, habe ich experimentiert. Was mir mein Onkel schon hundertmal in Ungarn erklärt hat und ich es auch noch über Skype erklärt bekommen habe, musste ich letzendlich noch einmal im Web suchen. Aludttej, die "eingeschlafene Milch".
Einfacheres gibt es eigentlich nicht - verstehe im nachhinein gar nicht, wieso ich das so oft erklärt gebraucht habe.
Die rohe Milch in eine Tasse, mit Küchenpapier abdecken und auf einen warmen Platz (in der Nähe eines Heizkörpers z.Bsp.) für 1,5 Tage stellen. Danach bildet sich auf der Oberfläche Sauerraum. Das nimmt man mit einem Löffel ab und darunter ist die flüßigere, säuerliche "eingeschlafene Milch" - ich glaub, deutsch nennt man das Buttermilch, schmeckt herrlich.
Ich bin wahrhaftig besessen von meinen neuen Entdeckungen. Wie billig das Leben sein kann, ich brauche keinen Supermarkt, keine Öffnungszeiten, leckt mich doch alle, ich habe einen Milkomaten, ein Euro und ich habe Milch zum Schwarztee in der Früh, Sauerrahm für meine Suppen und Buttermilch zum Frühstück oder Abendessen. Aber auch Kefir und Joghurt kann man daraus machen und sogar Käse und Butter. Habe alles im Internet gefunden und ausser Butter - das ist für mich ein zu großer Aufwand und ich esse auch gar keine - kann ich alles machen, Es ist möglich dies in der winzigsten Wohnung und im winzigsten Zimmer zu machen, vorausgesetzt mas scheut sich nicht den Raum mit garrender Milch zu teilen.
Kleiner Hinweis für Milkomaten in Innsbruck:
- Karl Innerebner Str. 68 - Allerheiligen (der O-Bus fährt die Richtung, wer sich nicht auf das Rad setzen will)
Einfacheres gibt es eigentlich nicht - verstehe im nachhinein gar nicht, wieso ich das so oft erklärt gebraucht habe.
Die rohe Milch in eine Tasse, mit Küchenpapier abdecken und auf einen warmen Platz (in der Nähe eines Heizkörpers z.Bsp.) für 1,5 Tage stellen. Danach bildet sich auf der Oberfläche Sauerraum. Das nimmt man mit einem Löffel ab und darunter ist die flüßigere, säuerliche "eingeschlafene Milch" - ich glaub, deutsch nennt man das Buttermilch, schmeckt herrlich.
Ich bin wahrhaftig besessen von meinen neuen Entdeckungen. Wie billig das Leben sein kann, ich brauche keinen Supermarkt, keine Öffnungszeiten, leckt mich doch alle, ich habe einen Milkomaten, ein Euro und ich habe Milch zum Schwarztee in der Früh, Sauerrahm für meine Suppen und Buttermilch zum Frühstück oder Abendessen. Aber auch Kefir und Joghurt kann man daraus machen und sogar Käse und Butter. Habe alles im Internet gefunden und ausser Butter - das ist für mich ein zu großer Aufwand und ich esse auch gar keine - kann ich alles machen, Es ist möglich dies in der winzigsten Wohnung und im winzigsten Zimmer zu machen, vorausgesetzt mas scheut sich nicht den Raum mit garrender Milch zu teilen.
Kleiner Hinweis für Milkomaten in Innsbruck:
- Karl Innerebner Str. 68 - Allerheiligen (der O-Bus fährt die Richtung, wer sich nicht auf das Rad setzen will)
- Philippine Welser Str. - Amras (Hausnummer weiß ich nicht, aber es gibt einen schönen Trinkbrunnen und das Gasthof Kapeller gegenüber; T-Bus fährt die Richtung)
- in Hötting soll es auch noch einen geben (kenne ich leider nicht)
- in Hötting soll es auch noch einen geben (kenne ich leider nicht)
Kürbisstand

Und dann gibt es im Herbst noch die Kurbisstände. Wo am Straßenrand Hunderte Kürbise, Tag und Nacht, auf ihre neuen Besitzer warten. Man geht hin, wählt aus, zirka sechs verschiedene Sorten - ich kann nur den Hokkaido benennen, der sich, wie ein japanischer Kampfruf anhört - und dann schmeißt man das Geld in die länglichen Büchsen, die einen irgendwie an die Ritterausrüstungen des Mittelalters mit ihren dünnen Schlitzen und der komischen Überdachung, erinnert. Danach kann man zuhause eine Kürbissuppe machen. Ich kenne ein tolles Rezept, man braucht nur:
- 500 g Kürbis (in Würfel schneiden und nicht schälen),
- eine Zwiebel,
- einen Liter Gemüsebrühe --> kocht es zusammen, püriert es und gibt
- 1/8 L Kokosmilch dazu und kocht es kurz auf
Scharf oder mit Muskatnuss, mit oder ohne Sauerrahm. An einem kalten, grauen Herbsttag gibt es kaum etwas besseres und aufmunterndes, wie diese unwahrscheinlich orange-leuchtende Creme-Suppe.
Tankstellen
Tankstellen kommen eigentlich dann in Frage, wenn Bier, Tabak oder Papier zum Drehen fehlt. Die Begegnungen mit Tankwärten sind dann schon weniger romantisch. Von der dunklen Straße in das Neonlicht der Colas und kleinen Schokoladen, den vorverpackten, dreieckigen Brötchen und dem Personal in einer der ungünstigen Dienstanzüge, immer mit Schatten unter den Augen und einer Baseballkappe am Kopf. Hier kann man die skurrilesten Begegnungen machen und die unerwartesten Kommentare hören. Und Bier kaufen, kaltes, zu einem Preis, das zwischen Supermarkt und Gasthaus ist und zur dieser Zeit in Günstigkeit und Erreichbarkeit unübertreffbar.
Danke Tankstelle, dass du die Großwelt um zwei Uhr in der früh in Innsbruck vertrittst!
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