Mittwoch, 18. Januar 2012

Schwere Jungs - ein Film von Marcus Rosenmüller

Alles klar? Alles Klar Gämse! - die vier Jungs sitzen in dem Bob und wollen die Welt erobern. Oder mindestens den Dörfler schlagen. Der hat nähmlich eine große Freße seit 1936 als er seine Mannschaft im Bobrennen, hinten im Hof, zum Sieg gebracht hatte. Finanziell ist er auch gut drauf und das ist ein anderer Punkt um ihn zu hassen. Schöne Frau, gutlaufende Brauerei, keine Risse in der Wand und immer mehr nationale und internationale Pokale im Büro vom Bobfahren. Eigentlich ist das Dorf von ihm abhängig - er liefert das bayrische Bier, die Erfolge und die Euphorie für seine Mitbürger. Dinge ohne die das bayrische Leben nicht funktionieren kann. Den Film verfolgend überkommt mich selbst eine Sehnsucht nach dieser einfachen Welt, wo Bier trinken zum tagtäglichen gehört, wo sich Freundschaften und Feindschaften jahrzehnte lang nicht ändern, wo jeder alles hinnimt wie es ist und wo der Schweinsbraten eine Handelsbasis darstellt. Gämse selbst führt gar nix. Sich selbst an der Nase und jedes Problem zurück darauf, dass Dörfler ein Arschloch ist und er einfach nur ein Looser bleibt. Dann ereignet sich das unerwartete: Das von neuem zusammengestellte Team von Gämse qualifiziert sich zu den Olympischen Spielen in Oslo. Kopf an Kopf mit der Mannschaft von Dörfler. 
"We come from Bavaria. It is next to Germany..." - Marco Rosenheim karikiert das Bayrische von innen heraus. Er zeigt auch die Schattenseiten damit, macht sich lustig über sich selbst und das macht den ganzen Film so sympatisch. Für Deutschanfänger lieber mit Unterschrift, sonst wird aus dem ganzen nur ein ächzen und Krächzen und dem Zuschauer wird der Charme der bayrischen Kultur völlig entgehen.

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